Faust 1 Zitate Goethe
Textpassagen und kurze Zitate aus Faust 1 von Johann Wolfgang von Goethe. Eine Auswahl interessanter Aphorismen aus der Tragödie.
Allwissend
Allwissend bin ich nicht; doch viel ist mir bewusst.
(Zitat Goethes Faust 1, Vers 1582, Mephistopheles)
Vorspiel auf dem Theater
Director
Was plagt ihr armen Thore viel,
Zu solchem Zweck, die holden Musen?
Ich sag' euch, gebt nur mehr, und immer, immer mehr,
So könnt ihr euch vom Ziele nie verirren,
Sucht nur die Menschen zu verwirren,
Sie zu befriedigen ist schwer --
Was fällt euch an? Entzückung oder Schmerzen?
(Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832, deutscher Dichter; Faust 1)
Erquickung
Erquickung hast du nicht gewonnen, wenn sie dir nicht aus
eigner Seele quillt.
(Faust, 568–9)
Erster Teil nachts
Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie!
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh’ ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, heiße Doctor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr,
Herauf, herab und quer und krumm,
Meine Schüler an der Nase herum -
Er beschaut das Zeichen
Wie alles sich zum Ganzen webt,
Eins in dem andern wirkt und lebt!
Wie Himmelskräfte auf und nieder steigen
Und sich die goldnen Eimer reichen!
Mit segenduftenden Schwingen
Vom Himmel durch die Erde dringen,
Aus Prolog im Himmel
Da du, o Herr, dich einmal wieder nahst
Und fragst, wie alles sich bei uns befinde,
Und du mich sonst gewöhnlich gerne sahst,
So siehst du mich auch unter dem Gesinde...
Vor dem Tor -
Faust mit Wagner
Du bist dir nur des einen Triebs bewußt,
O lerne nie den andern kennen!
Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,
Die eine will sich von der andern trennen;
Die eine hält, in derber Liebeslust,
Sich an die Welt, mit klammernden Organen;
Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust,
Zu den Gefilden hoher Ahnen.
O gibt es Geister in der Luft,
Die zwischen Erd’ und Himmel herrschend weben,
So steiget nieder aus dem goldnen Duft
Und führt mich weg, zu neuem buntem Leben!
Ja, wäre nur ein Zaubermantel mein!
Und trüg’ er mich in fremde Länder,
Mir sollt’ er, um die köstlichsten Gewänder,
Nicht feil um einen Königsmantel sein.
Vor dem Tor
Nur wenige Schritte noch hinauf zu jenem Stein,
Hier wollen wir von unserer Wandrung rasten.
Hier sass ich oft gedankenvoll allein
Und quälte mich mit Beten und mit Fasten...
Faust vor dem Tor
Du bist dir nur des einen Triebs bewusst,
O lerne nie den andern kennen!
Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,
Die eine will sich von der andern trennen;
Die eine hält, in derber Liebeslust,
Sich an die Welt mit klammernden Organen;
Die andre hebt gewaltsam sich vom Durst
Zu den Gefilden hoher Ahnen...
In Gretchens Stube
Meine Ruh ist hin,
Mein Herz ist schwer;
Ich finde sie nimmer
Und nimmermehr.
Der Herr, Vers 340ff
Des Menschen Tätigkeit kann allzuleicht erschlaffen,
Er liebt sich bald die unbedingte Ruh;
Drum geb ich gern ihm den Gesellen zu,
Der reizt und wirkt und muss als Teufel schaffen.
Lustige Person, Vers 167ff
Greift nur hinein ins volle Menschenleben!
Ein jeder lebt's, nicht vielen ist's bekannt,
Und wo Ihr's packt, ist's interessant.
Satansszenen nach dem Intermezzo -
Satan rechts gewendet
So herrlich und gross:
Das glänzende Gold
Und der weibliche Schoss.
Das eine verschaffet
Das andre verschlingt;
Drum glücklich, wer beide
Zusammen erringt!
Eine Stimme
Ich stehe von ferne
Und stutze die Ohren;
Doch hab ich schon manches
Der Worte verloren.
Wer sagt mir es deutlich,
Wer zeigt mir die Spur
Des ewigen Lebens
Der tiefsten Natur?
(Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832, deutscher Dichter; Faust 1)
Director
Ein solcher Vorwurf läßt mich ungekränkt:
Ein Mann, der recht zu wirken denkt,
Muß auf das beste Werkzeug halten.
Bedenkt, Ihr habet weiches Holz zu spalten,
Und seht nur hin, für wen Ihr schreibt!
Wenn diesen Langeweile treibt,
Kommt jener satt vom übertischten Mahle,
Und, was das Allerschlimmste bleibt,
Gar mancher kommt vom Lesen der Journale.
Man eilt zerstreut zu uns, wie zu den Maskenfesten,
Und Neugier nur beflügelt jeden Schritt;
Die Damen geben sich und ihren Putz zum besten
Und spielen ohne Gage mit.
Was träumet Ihr auf Eurer Dichterhöhe?
Was macht ein volles Haus Euch froh?
Beseht die Gönner in der Nähe!
Halb sind sie kalt, halb sind sie roh.
Der, nach dem Schauspiel, hofft ein Kartenspiel,
Der eine wilde Nacht an einer Dirne Busen.
Was plagt ihr armen Toren viel,
Zu solchem Zweck, die holden Musen?
Ich sag Euch, gebt nur mehr und immer, immer mehr,
So könnt Ihr Euch vom Ziele nie verirren
Sucht nur die Menschen zu verwirren,
Sie zu befriedigen, ist schwer –
Was fällt Euch an? Entzückung oder Schmerzen?
(Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832, deutscher Dichter; Faust 1)
Kurze Faustzitate
Allwissend bin ich nicht, doch viel ist mir bewusst.
Bescheidne Wahrheit sprech ich dir. Wenn sich der Mensch, die kleine
Narrenwelt, gewöhnlich für ein Ganzes hält.
Der Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er sie beim Kragen hätte.
Die Kunst ist lang! Und kurz ist unser Leben.
Die Zeiten der Vergangenheit sind uns ein Buch mit sieben Siegeln.
Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange, ist sich des rechten Weges wohl bewusst.
Es irrt der Mensch solang er strebt.
(Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832, deutscher Dichter; Faust 1)
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