Neujahr
Neujahrsgedicht von Hanns Gumppenberg sowie weitere Gedichte zum
neuen Jahr, Links-, Bücher- und Geschenk-Tipps.
Neujahr
Und wieder sprang ein dunkles Tor,
Und wieder flutet Morgenluft
Entgegen aus dem Dämmerflor
Aus unbetretnen Fluren vor:
Im Frühlicht grüsst ein neues Land -
Rauschend in deiner Hand
Flattert hoch auf das Panier!
Und hinter dir und mir
Schliesst sich wieder eine Gruft ...
Stehst du, und lauschest zurück
Nach dem metallenen Ton,
Nach dem dumpfen Verhallen?
Denkst du, wieviele Tore schon
So ins Schloss uns gefallen?
Wie zwischen allen
Jahr um Jahr
Unser Wallen
Ohne Erfüllung war?
Wie wir Pilger nach klarstem Gral
Durch hemmende Qual,
Durch täuschende Lust
Weiter und immer nur weiter gemusst?
Bruder! voran geschaut,
Vor in die fernste Ferne!
Dort, wo es graut und braut,
Dort noch immer wartet das Glück
Unverloren
Hinter vielhundert Toren!
Sieh, schon erlöschen die Sterne
Unserer letztbegrabenen Nacht -
Wieder ein Tag ist erwacht,
Ein Tag vor Gott, ein Jahr der Tat!
Brauchen wir besseren Rat?
Fort, und hinein mit festem Schritt!
All was wir sind und haben,
Liegt nicht dahinten begraben -
All unsere Sehnsucht nehmen wir mit!
(Hanns von Gumppenberg 1866-1928, deutscher Dichter, Übersetzer)
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Besinnung
Gelassen, ihr Starken!
Die Stunde, sie eilt:
Und Lachen und Weinen,
Es will nur was scheinen,
Solang es verweilt!
All Gutes und Schlimmes
Muss flüchtig vorbei -
So schwer wir's gewogen,
So leicht ist's verflogen,
Was immer es sei.
Doch wird uns aus allem
Ein Wesen gebaut:
Weil wir es genossen,
Weil uns es verdrossen,
Und weil wir's geschaut.
(Hanns von Gumppenberg 1866-1928, deutscher Dichter, Übersetzer)
Trinklied nach Richard Dehmel
Näher und näher die Nacht schon stapft:
Trinkt, bis der Seher sich selbst verzapft -
Stürzt das Faß!
Schaut, wie im Blute die Sonn' ersauft,
Weil sich die Gute nun wärmer tauft -
Hoch das Glas!
Singt mir vom rötlichen, tödlichen Leben -
Dagloni maro ni lazzaroni sasa,
Gleiala kling klang gloria..
So trinkt doch, Donner und Doria!
Knickeknackreben, süßtriefende Wunden,
Singt mir das Lied von droben und drunten,
Wallalalei juchuh!
Der Mond hängt seine rote Zung'
Über den Berg - gute Nacht, min Jung'!
Sonne, hist hott!
Feuert den Pott,
Krach! in die Ecke zum Gott -
Hui!
Näher und näher schon schlurft die Nacht.
Im Gurgelstrom ein Gegack', ein Gezuck' -
Noch einen Schluck!
Hört ihr, wie's kracht?
Fürchtet ihr den schwarzen Mann??
Da kommt er schon an,
Der Morian,
Hopp, hopp, im Galopp,
Und der Kopp so salopp -
Hup utui!
Singt mir vom rötlichen, tödlichen Leben!
Maroni mahagoni -
Klirrlala, g'schirrlala,
Klingelingkling klimbim gloribùsvallera..
Hussa! wir streben und kleben und schweben
Immer darüber und immer daneben - Juch!
(Hanns von Gumppenberg 1866-1928, deutscher Dichter, Übersetzer)
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