Weihnachtszeit
Mit Theodor Fontane durch die Weihnachtszeit - besinnliche Weihnachtsgedichte - Sprüche - Gedanken
Aus dem Alltag ausbrechen, das können wir mit den Vorbereitungen auf das Fest. In den Dichtungen von Fontane hat die Weihnachtszeit seine Spuren hinterlassen und in seinen Romanen erfährt man etwas über die Weihnachtsbräuche und die Vorfreude auf das Weihnachtsfest im 19. Jahrhundert. Hier erhalten Sie besinnliche Gedichte von Theodor Fontane, schöne Sprüche zur Weihnachtszeit und Gedanken und Bilder zum Ausdrucken.
Weihnachtszeit
Die Weihnachtszeit ist wieder da
Mit Tannen und mit Lichtern,
Ich stünde gern als Herr Papa
Unter lachenden Gesichtern;
Doch ach, zu fremdem Gänse-Genuss
Nach Brompton fahr ich im Omnibus,
Es geht nun mal nicht anders.
Gern kröch ich umher mit meinem boy
Wie der Sohn der Jeanne d'Albret
Und stimmte mit ein, bei Hott und Hoi,
In sein Lachen und Gedalbre;
Doch die Abschlagszahlung auf meinem Wunsch
Heisst "66" und Whisky-Punsch -
Es geht nun mal nicht anders.
Die Stunden gehen, die Tage gehen,
Vergehen immer geschwinder,
Es kommt, will's Gott, ein Wiedersehn,
Es kommen Frau und Kinder,
Es ist der Trennung bald genug
Und leer wird auch ein bittrer Krug,
Es geht nun mal nicht anders.
(Theodor Fontane, 1819-1898, deutscher Schriftsteller;
das Gedicht entstand am 22. Dez. 1856 in London
Text von Fontane
Es ist Weihnacht
Nun aber wird es Weihnacht und das schönste Fest kommt heran; alle Mütter in der Christenheit freuen sich, schenken zu können, und alle Kinder freuen sich, beschenkt zu werden.
(Theodor Fontane, 1819-1898, deutscher Schriftsteller)
Aus: Zeitungsbericht für die Kreuz-Zeitung vom 24. Dezember 1857
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Weihnachtszeit bei Fontane
Im Hause Fontane wurde zwar nicht so viel geweihnachtet wie zum Beispiel bei Theodor Strom, dem deutschen Schriftsteller, der wie Fontane ebenfalls in der Zeit des Realismus lebte. Dennoch prägte Fontane einige Weihnachtsgedichte und erzählt in seinem Roman "Vor dem Sturm" und in den Swinemünder Kindheitserinnerungen von weihnachtlichen Begebenheiten. Damit erhalten wir einen Einblick in weihnachtliche Bräuche und Traditionen des 19. Jahrhunderts.
Der Weihnachtsbaum hatte zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch nicht allgemein Einzug gehalten. Man schmückte mit immergrünen Pflanzen. Das "Grüne" versprach Lebenskraft, und so wollten sich die Menschen mit Grünzeug Gesundheit ins Haus holen. Bis Ende des Jahrhunderts hat sich das geändert und ein Weihnachtsbaum stand auch bei Fontanes im Haus.
In "Meine Kinderjahre" lesen wir im Siebzehnten Kapitel unter Allerlei Gewölk, dass die Mutter den Weihnachtsbaum zurecht macht. Die Kinder warten derweil im Wohnzimmer des Vaters auf die Bescherung. Absichtlich ohne Licht, heisst es, damit in der Dunkelheit der Weihnachtsbaum noch besser zum Leuchten komme.
Der Vater von Fontane hatte wohl nicht die grosse Begabung die Kinder in der Wartezeit entsprechend zu unterhalten. Anscheinend langweilte er sich selbst.
Die anschliessende Bescherung führte nicht unweigerlich zu einer Erhellung der Gemüter. Ob die grosse Euphorie für Weihnachten deshalb nicht wirklich auf Fontane übergesprungen ist, wissen wir nicht so genau. An seine Frau Emilie soll er stets triviale Verse gesendet haben. Vielleicht so ähnlich wie viele jedes Jahr gelangweit Frohe Weihnachten wünschen.
Über die Weihnachtszeit liest man in der Biographie von Fontane nicht viel. Mehr erfährt man in seinen Geschichten. Zum Beispiel in Effie Briest: Eine weihnachtliche Schlittenpartie. Hier wird der Weihnachtsbaum als eine mit zahllosen Silberkugeln bedeckte Tanne beschrieben. Von englischem Roastbeef, von Punschbowle und Kaffeekuchen ist die Rede. Wir vernehmen in den Geschichten etwas aus der Weihnachtsbäckerei, von den Gewürzen, die damals verwendet wurden. Kardamon, Zimt, Vanille, Anis, Koriander, Nelkenpfeffer, Honig und Sirup. So war Weihnachtszeit damals. Für die einen ein Weihnachtszauber, für die anderen Langeweile.
(© Monika Minder, 9. Nov. 2022)
Weitere besinnliche Gedichte von Fontane
Trost
Tröste dich, die Stunden eilen,
Und was all dich drücken mag,
Auch das Schlimmste kann nicht weilen,
Und es kommt ein andrer Tag.
In dem ew'gen Kommen, Schwinden,
Wie der Schmerz liegt auch das Glück,
Und auch heitre Bilder finden
Ihren Weg zu dir zurück.
Harre, hoffe. Nicht vergebens
Zählest du der Stunden Schlag,
Wechsel ist das Los des Lebens,
Und – es kommt ein andrer Tag.
(Theodor Fontane, 1819-1898, deutscher Schriftsteller)
Rückblick
Es geht zu End', und ich blicke zurück.
Wie war mein Leben? wie war mein Glück?
Ich sass und machte meine Schuh;
Unter Lob und Tadel sah man mir zu.
»Du dichtest, das ist das Wichtigste ...«
»Du dichtest, das ist das Nichtigste.«
»Wenn Dichtung uns nicht zum Himmel trüge ...«
»Phantastereien, Unsinn, Lüge!«
»Göttlicher Funke, Prometheusfeuer ...«
»Zirpende Grille, leere Scheuer!«
Von hundert geliebt, von tausend missacht't,
So hab' ich meine Tage verbracht.
(Theodor Fontane, 1819-1898, deutscher Schriftsteller)
Die lieben Sterne
Auf des Hauses niedrer Schwelle
Saß ich Wehmut in der Brust,
Sah hinauf zur Sternenhelle, -
Da ergrif mit banger Lust
Sehnsucht mich nach jenen Sternen,
Die, im mildverklärten Schein,
Hoch aus weiten Himmelsfernen
Unsrem Herzen Trost verleihn.
Aber ach, trotz allen Strebens
Nach dem ew´gen Himmelszelt,
War mein Sehnen doch vergebens,
Denn ich blieb der Erdenwelt.
Soll mir nie der Zutritt werden,
Rief ich nun gar traurig aus,
O, schickt herab auf Erden
Einen Stern aus eurem Haus.
Und die lieben, guten Sterne
Haben mich nicht ausgelacht,
Haben trotz der weitern Ferne
Ihres armen Freunds gedacht.
Denn sie weigerten die Bitte
Mir dem einst Verschmähten nicht
Und gesandt aus ihrer Mitte
Strahlten sie ein zweifach Doppellicht.
Ach, es strahlt mir, voller Wahrheit;
Treue Liebe; Glaube, Hoffen;
Meines Sternbilds Sonnenklarheit
Hat wie Zauber mich getroffen.
Teures Bild verleile lange
Fern vom heimatlichen Zelt,
Leuchte mir noch auf dem Gange,
Der mich führt in deine Welt.
(Theodor Fontane, 1819-1898, deutscher Schriftsteller)
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