Weihnachtsprosa – Weihnachten Prosa – Erzählung

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Weihnachtsprosa

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Weihnachten Prosa – Weihnachtsprosa
Hier gibt es schöne und besinnliche Weihnachtsprosa

Weihnachten, ach Weihnachten, du warst der Kinder Trost,
Weihnachtsprosa von Achim von Arnim

Weihnachtsprosa

Weihnachten, ach Weihnachten
Du warst der Kinder Trost,
Die noch im Schlafe lachten,
Du Schlaf mir bald entflohst,
Die Stunden hell mir schlagen,
Wem sagen
Sie an den Tag so schnell,
Mein Wächter ist da drüben,
Er sagt mir an den Tag,
In Schmerzen vorzuüben,
Was hohe Lust vermag.
Zur Kirch bin ich gegangen,
Vergangen
War mir Verzweiflung schnell,
Es bleibt zurück
Ein sinnend Glück,
Und in dem Traum ein tiefer Blick,
Wie in der Kinder Aug’ entzückt,
Wie ich sie halb noch schlafen drück,
Süss springt der Augen Quell.

Des Traumes deutend Summen
Ich nun ermessen kann:
Soll alle Lust verstummen,
Er stirbt ein hoher Mann?
Die Thränenfluthen brausen
Mit Grausen,
Der Menschen Haus versinkt!
Der Alte steigt als Taube
Verjünget aus der Fluth
Mit einem grünen Laube
Im Schnäblein sorgsam gut,
Auf einem Buch sie sitzet,
Dass blitzet,
Und schwimmt und nicht ertrinkt,
Mit Perlen ist
Beschlagen, wisst,
Das war’s was da der Alte liest,
Als er die arme Neugier grüsst;
Dies Buch such auf, du frommer Christ,
Das dir den Frieden bringt.

Die Schmerzensfluthen weichen,
Der Berg bleibt unverletzt,
Die neuen Menschen gleichen
Den Stämmen, die versetzt,
Es treibt sie edler Leben,
Sie geben
Nun edle Früchte nur.
Es wird aus Erdenschlünden
Das Buch der Vorzeit mein,
Und ihre schweren Sünden
Sind abgewaschen rein,
O wollt das Trauren stillen,
Will füllen
Mosaisch jede Spur,
Am Boden hell
Der Himmelsquell
Ist eingelegt, so Well auf Well,
Die Taube bleibet mein Gesell
Und trinkt des Buches ew’gen Quell,
Gott’s Wort in der Natur.

(Achim von Arnim 1781-1831, Sämtliche Werke Band 22,
Teil 1, Bern 1970, Seite 99-101)

Weihnachtsprosa – Silvesterklänge

Eisnebel drängen vom grauen Meer
gespenstisch über die Dünen her
und hüllen in frühen Dämmerschein
die schneelichtleuchtenden Weiten ein
und ziehen die schimmernden Spinneweben
über des Waldes erstarrtes Leben.

– Einsam schreit ich im tiefen Hag –
ein Rabe mit lautlosem Flügelschlag
streift vom aufschnellenden Tannenast
die weisse, stäubende Winterlast;
und durch die Lüfte, verdämmernd weit,
schwimmen die Stimmen der Einsamkeit …

Sie flüstern heimlich wie Frühlingswind,
wenn rings der Saft in den Zweigen rinnt,
sie raunen zärtlich wie Liebesgruss,
wie ein wonneschauernder Brautnachtkuss,
sie weinen schmerzlich wie Klagesang
und sie schwellen zum hellen Glockenklang —
von allen Türmen grüssen, locken –
läuten und stürmen Silvesterglocken!

Ein blutiges Rot im Westen blüht,
ein brausender Windstoss kommt aus Süd,
und der Schnee stäubt auf – und es will auf Erden
ein neues Jahr geboren werden.

Ein neues Jahr, eine neue Zeit …
Aus der schweigenden Schneeeinsamkeit
kehre ich heim; da gleisst und bricht
aus breiten Fenstern ein Strom von Licht
und tönt ein Lachen und Gläserklingen:
sie feiern Silvester mit Scherz und Singen.

Vorüber an prunkender Villen Geheg
durch schmutzige Gassen führt mein Weg.
Hier tönt nur Fluchen; ein trübes Licht
träg durch befrorene Scheiben bricht.
Das Elend hütet des Hauses Schwelle, –
an der erkalteten Feuerstelle
hockt die Verzweiflung und stiert und lacht
gell auf in der eisigen Winternacht …

Da, horch: aus den Lüften ein Glockenchor!
Da, schau: aus des Gässchens niedrigem Tor
tritt weissgewandet ein leuchtend Kind,
so zart und hold, wie die Engel sind.

Mit blossen Füsschen im kalten Schnee
es lächelt sonnig: ihm tut’s nicht weh –
kommt es die Strasse heraufgeschritten
und steht vor dem Haus in des Gässchens Mitten
und pocht so leise wie Nachtgespenster
mit der leuchtenden Hand ans Kammerfenster.

Und wie der Klang durch die Stube hallt,
erhebt sich am Herde die dunkle Gestalt,
und von der Schwelle der Hüter weicht:
auf nackten, rosigen Füsschen schleicht
ein scheues Hoffen, ein Neujahrstraum
sich in den unwirtbaren Raum
und küsst der Darbenden blasse Lippen
und lässt sie aus Schalen voll Manna nippen …
und träufelt Trost in der schlafenden Ohren:

“Es wird eine neue Zeit geboren!”

(Clara Müller-Jahnke 1860-1905)

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